Hast du schon einmal ein Buch bis tief in die Nacht hinein gelesen oder ein ausgelassenes Fest gefeiert? Beim Blick am nächsten Morgen in den Spiegel: Oh Schreck! Tränensäcke, Knitterfalten, schlaffe Gesichtszüge oder ein fahler Teint. Die Nacht hat sichtbare Spuren hinterlassen. Glücklicherweise verzeiht unsere Haut eine einzelne schlaflose Nacht. Allerdings: Chronischer Schlafmangel macht alt und knittrig. Woran das liegt, verrate ich Dir in diesem Artikel.
Inhalt
Innere Ursachen oder Auslöser von Schlafproblemen
1. Die Hormone spielen verrückt
Bei Symptomen wie innerer Unruhe, Nervosität, Ein- oder Durchschlafstörungen kann eine Schildrüsenüberfunktion die Ursache sein. Häufig kommen noch Herzrasen, ein schneller, harter Puls oder Schwitzen nachts hinzu. Oder ein Gefühl, als würde man unter Strom stehen.
Bei hormonellen Veränderungen in den Wechseljahren kommt es oft zu Problemen beim durchschlafen. Nächtliches Schwitzen verringert die Tiefschlafphase. Das Wechseln der durchgeschwitzten feuchten Schlafwäsche kann nachts erforderlich werden. Den Betroffenen fällt es danach schwer wieder einzuschlafen, nachdem sie einmal wach geworden sind. Die Folge sind bleierne Tagesmüdigkeit und Konzentrationsschwäche am nächsten Tag.
Auswirkungen auf die Haut: Die Leber – unser fantastisches Entgiftungsorgan – braucht eine ungestörte Nachtruhe, um effektiv arbeiten zu können. Bei ständigen Wachphasen kann die Leber ihre Stoffwechselaufgaben nicht mehr ordnungsgemäß ausführen. Das schwächt dann Haut und Bindegewebe dadurch, dass Entgiftungsprozesse jetzt über die Außenhaut erfolgen müssen.
Mögliche Folgen? Neurodermitis, trockene Haut, nässende Ekzeme, Nägel- oder Bindegewebsschwäche, quälender Juckreiz.
2. Anspannung und Stresshormone rauben uns den Schlaf
Anspannung, Ärger oder Stress sorgen leider häufig dafür, daß wir nachts schlaflos im Bett liegen und keine Ruhe finden. Das sorgt für eine anhaltende Produktion von Stresshormonen, darunter Cortisol und Adrenalin. Diese Hormone sind tagsüber unerlässlich, um konzentriert und hellwach unseren Alltag bewältigen zu können. Sinkt allerdings der Spiegel dieser Hormone nicht wie üblich zur Schlafenszeit ab, kann das „Schlafhormon“ Melatonin nicht ausreichend ausgeschüttet werden. Der Körper bleibt in einem Zustand erhöhter Wachsamkeit – das Einschlafen ist erheblich erschwert. Oder man erwacht bereits in den frühen Morgenstunden mit Herzklopfen und kann nicht mehr weiterschlafen.
Folgen von zu wenig Schlaf für die Haut: Obwohl Cortisol ein lebenswichtiges Hormon ist, kann ein Überschuss negative Auswirkungen auf unsere Hautgesundheit haben. Der andauernd hohe Cortisolspiegel in der Nacht bewirkt einen Abbau von Kollagen, Bindegewebe und Knochenmaterial. Das kann zur Alterung (Atrophie) der Haut führen. Sie wird trocken, knittrig, gerötet und empfindlich.
3. Ängste und Gedankenkarussell: Wenn Sorgen nachts viel schlimmer werden
„Kommen meine Kinder mit dem Homeschooling gut klar? Habe ich im Büro alle Kundenanfragen bearbeitet? Habe ich den Stecker des Bügeleisens herausgezogen?“
Wie ein Karussell kreisen die Gedanken um ein Problem. Nahezu unmöglich, diese Endlosschleife zu durchbrechen. Wir liegen schlaflos im Bett und haben große Schwierigkeiten einzuschlafen. Manchmal wird daraus sogar eine Schlafstörung (Insomnie). Da bedeutet, da zusätzlich zum gestörten Schlaf auch Beschwerden am Tag wie Tagesmüdigkeit, Antriebslosigkeit oder Lethargie. Glücklicherweise wird am nächsten Morgen meistens der Elefant wieder zur Mücke.
Allerdings: diese Ängste und Sorgen verhindern, daß unser Schlafhormon Melatonin in ausreichender Menge ausgeschüttet werden kann. Melatonin sorgt nicht nur für einen erholsamen Schlaf, sondern ist als stärkstes Antioxidans bekannt. 50 mal effektiver als das Vitamin C. Melatonin bindet freie Radikale, die die Zellen angreifen und diese schneller altern lassen.
Mangel an Melatonin und Folgen für die Haut:
Die Haut kann sich nicht ausreichend regenerieren und schützen. Sie wird anfälliger gegen äußere Einwirkungen wie UV-Strahlen oder Umweltbelastungen. Rötungen, Altersflecken, tiefe Mimikfalten oder schlaffe Haut können resultieren.
4. „Schatz, Deine Füße sind ja kalt wie Eis“
Gegen Abend sinkt die Körpertemperatur gewöhnlich leicht ab. Wärme wird dann vom Körperinneren über die Hände und Füße nach außen geleitet. Das funktioniert bei einem harmonischen Stoffwechsel gut und ein guter Schlaf ist möglich. Doch bei eiskalten Händen und Füßen ist die Durchblutung gestört und die verengten Blutgefäße blockieren die Wärmeentweichung. Gründe dafür können Stoffwechselerkrankungen, Eisenmangel oder ein Vitamin D-Mangel sein. Der Körper wird wachgehalten und man hat Probleme beim Einschlafen.
Folgen für die Gesichtshaut: nachts ist die Versorgung der Haut mit Nähr- und Vitalstoffen bei guter Durchblutung wesentlich höher als am Tag. Entgiftungsprozesse sorgen für nachhaltige Regeneration der Haut. Auch ist die Gesichtshaut in der Nacht besonders aufnahmefähig für pflegende Kosmetik.
Bei mangelnder Durchblutung ist die Haut, statt vital und rosig zu sein, leider matt und erschöpft. Augenringe, ein fahler Teint oder Trockenheitsfalten können die Folge sein.
5. Mehr als ein Schnarchkonzert: Schlafbezogene Atemstörungen
Bei Atemaussetzern oder sogenannten Schlafapnoen, die bis zu mehreren Minuten andauern können, kann die Sauerstoffsättigung des Blutes deutlich abnehmen. Betroffene wachen dann oft am Ende einer Atempause auf, so dass der Schlaf erheblich gestört wird.
Das führt oft zu einer ausgeprägten Tagesmüdigkeit oder zum potentiell gefährlichen Sekundenschlaf. Durch den Schlafentzug und die Unterversorgung mit Sauerstoff kann es zu weiteren Symptomen wie Konzentrationsproblemen, Kopfschmerzen oder Schwindelphänomenen kommen.
Konsequenzen für die Haut: unsere Zellen sind auf die ständige ausreichende Zufuhr von Sauerstoff angewiesen. Ist unser Körper damit optimal versorgt, bleibt die Haut länger glatt, rosig und jugendlich schön. Bei chronischer Sauerstoffunterversorgung erscheint das Hautbild fahl und ungesund – die Haut altert schneller.
Äußere Auslöser von Schlafmangel
6. Warum eine gestörte Verdauung einem erholsamen Schlaf schadet
I.: Blähungen oder ein aufgetriebener Bauch am Abend? Schlaflos liegend im Bett mit dem Gefühl, einen Stein verschluckt zu haben? Wenn man nicht gerade der Wolf bei den 7 Geißlein ist, könnte das mit mangelnden Verdauungssäften zu tun haben. Warum werden diese nicht ausreichend von Leber und Bauchspeicheldrüse ausgeschüttet? Stress und Hektik sind häufig die Ursache!
Auch wenn Nudeln mit Sahnesoße einfach mal sein dürfen: fettige Mahlzeiten verbleiben länger im Verdauungstrakt. Über Stunden läuft das Verdauungssystem mit der Produktion von Magensäften und Gallensäuren auf Hochtouren. An einen erholsamen Schlaf ist nicht zu denken.
Noch schwerer liegen Proteine sprichwörtlich im Magen. So essentiell Eiweiße für unseren Körper sind, die Verdauung kostet sehr viel Energie und Magensäfte. Das macht unser Stoffwechsel am liebsten morgens oder mittags! Wenn wir spät abends eiweißbetont essen – was bei einer Low-Carb-Ernährung häufig der Fall ist, kann es zu Einschlafproblemem kommen. Warum? Der Körper konzentriert seine Energie auf den Verdauungstrakt zwischen Magen und Darm, das Blut wird in die „Mitte“, wie es so treffend in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) heisst – gepumpt.
Es kann dadurch zu Schwindel und Übelkeit kommen. Unser vegetatives Nervensystem läuft auf Hochtouren – und wir liegen schlaflos im Bett.
Ebenfalls können zuckerhaltige Nahrungsmittel für eine unruhige Nacht sorgen. Späte Snacks wie Schokolade, Pizza, Chips oder Drinks stimulieren die Bauchspeicheldrüse. Sie schüttet daraufhin viel wach haltendes Insulin in die Blutbahn.
II.: Sensible Menschen können mit Unverträglichkeiten auf komplexe Kohlenhydrate reagieren – vor allem am Abend. Mögliche Folgen: Blähungen, reißende Bauchschmerzen oder Bauchgrummeln. Der Genuss von Hülsenfrüchten, Vollkornbrote oder Rohkost sollte dann abends verringert werden.
Hier helfen effektiv eine Nahrungsumstellung und bei Bedarf Bitterstoffe, Verdauungsenzyme oder Pflanzenextrakte.
Mögliche Auswirkungen auf die Hautgesundheit: unverdaute oder unverträgliche Nahrung führt außerdem zu biochemischen und hormonellen Veränderungen, die sich im Gesicht widerspiegeln. Reibeisenhaut, Pickel, Unreinheiten, Erwachsenenakne oder Rosacea sind sichtbare Folgen
7. Warum die Prinzessin auf ihrer Erbse keinen Schönheitsschlaf fand
Um in einen erholsamen Schlaf zu sinken, brauchen wir eine entspannte Liegeposition, in der der Körper an den richtigen Stellen gestützt wird. Eine zu harte Matratze sorgt für eine falsche Druckverteilung oder unangenehme Druckpunkte. Dadurch kann Dein Körper nicht richtig entspannen. Eine zu weiche Matratze wirkt wie eine Hängematte. Dein Körper versinkt darin in einer Art Kuhle – die für die Wirbelsäule so wichtige Stütze fehlt. Am nächsten Morgen fühlst Du Dich wie gerädert und verspannt.
Wird der Kopf nicht durch die richtige Schlafposition gestützt, kannst Du Probleme mit der Halsmuskulatur bekommen und mit Nackenverspannungen oder Kopfschmerzen aufwachen.
Konsequenzen für die Schönheit der Haut: das permanente nächtliche Anspannen der Nacken- und Gesichtsmuskulatur kann über die Jahre zu einer dauerhaften Vertiefung der Gesichtsfalten führen, da sich Muskeln und die anhängenden Faszien verkürzen können. Es kann zu Zornesfalten oder tiefen Nasolabialfalten kommen.
Fazit: Wie wirkt sich eine Schläfstörung auf Deine Schönheit aus?
Wer dauerhaft zu wenig Schlag bekommt, riskiert neben gesundheitlichen Problemen auch Falten, Augenringe, Pickel oder Hautirritationen. Gerade auch im Hinblick auf aktuelle Untersuchungen, welche zeigen: schlechte Schläfer:innen werden häufig fünf Jahre älter geschätzt, als sie wirklich sind, gute Schläfer:innen hingegen acht Jahre jünger!
Um erfolgreich gegen Schlaflosigkeit und vorzeitige Hautalterung vorzugehen, stelle ich Dir in meinem nächsten Artikel effektive Tipps vor, die einen erholsamen Schlaf ganzheitlich unterstützen und die Folgen des Schlafmangels reduzieren können.
7 replies on “Warum Schlafmangel Deine Haut altern lässt – 7 wichtige Ursachen einfach erklärt”