Erschöpfungszustand: Symptome & Ursachen- Was tun bei Erschöpfung?

Du möchtest beruflich neu durchstarten, bist aber viel zu müde dazu? Möchtest endlich deine Pläne & Träume realisieren, hast aber ständig Nebel im Kopf? Damit bist Du nicht alleine! Die täglichen Belastungen nehmen -mehr denn je- ständig zu. Doch leider wächst mit ihnen nicht unsere Belastbarkeit. Dieser Beitrag kann dir helfen, mögliche Auslöser deines Erschöpfungszustandes zu erkennen. Und Tipps & Unterstützung aufzeigen, damit Du voller Elan & Energie Deine Ziele verwirklichen kannst.

Was bedeutet Erschöpfung?

Es gibt keine „typischen“ Symptome, vielmehr können sich Beschwerden oder Anzeichen eines Erschöpfungszustandes vielfältig äußern. Viele Betroffene beschreiben ihren Erschöpfungzustand wie folgt:

„Ich bin ständig müde“ oder „Ich habe die Lebensfreude verloren“

Anzeichen einer chronischen Erschöpfung? 

Nach einem langen Arbeitstag oder nach Prüfungsphasen mal müde und erschöpft zu sein ist in Ordnung. Der Körper kann sich durch anschließendes Ausruhen, sanfte sportliche Betätigung, Spazieren an der frischen Luft oder viel Schlafen in der Regel wieder regenerieren. Doch wenn übliche Erholungsphasen nicht mehr ausreichen und Erschöpfung zum Dauerzustand wird, lohnt es sich, genauer auf typische Anzeichen zu achten, um ganzheitlich helfen zu können.

Körperliche Symptome eines Erschöpfungszustands:

  • Gelenkschmerzen
  • Verspannungen (Schulter-Nacken-Bereich, Kreuzschmerzen, Kopfschmerzen)
  • Muskelschmerzen, Ganzkörperschmerzen
  • Verdauungsprobleme (z. B. Übelkeit, Appetitlosigkeit, Magenschmerzen)
  • Schlafstörungen (Ein- und Durchschlafprobleme, ständig unausgeschlafen sein)
  • vermehrte Infektanfälligkeit, grippeähnliche Symptome
  • Stimmungsschwankungen (Gefühlsausbrüche, extreme Reizbarkeit, Aggressivität, häufig wegen „Kleinigkeiten“ in Tränen ausbrechen)
  • Lärmempfindlichkeit
  • bleierne Müdigkeit
  • Herz-Kreislauf-Beschwerden (z. B. Schwäche, Blutdruckschwankungen, Pulsunregelmäßigkeiten, Schwindel)
  • Libidoverlust
  • Gewichtszunahme, Gewichtsabnahme
  • Vorzeitige Hautalterung
  • Gerötete fleckige Haut, Haut ist empfindlich geworden
  • Neigung zu Schweißausbrüchen
  • Zähneknirschen/Zucken der Augenlider
  • Ohrensausen, Tinnitus

Erschöpfung: Anzeichen fehlender Energie

  • Innere Unruhe, Rastlosigkeit
  • Antriebsschwäche, Antriebslosigkeit bei der Arbeit 
  • Konzentrations- und Gedächtnisschwäche
  • Schwächegefühl
  • mangelndes Durchhaltevermögen, Leistungsabfall
  • Müdigkeit, nicht selten: bleierne Müdigkeit
  • Mangelndes Durchhaltevermögen
  • Vergesslichkeit

Erschöpfung: psychovegetative Symptome & Anzeichen 

Frau im mittleren Alter stützt sich auf eine Fensterbank. Sie ist ständig müde und erschöpft
  • Mutlosigkeit
  • Gefühl der Leere
  • Schlafstörungen
  • depressive Verstimmung
  • Schwächegefühl
  • Abnahme des Selbstwertgefühls & des Selbstbewusstseins
  • Selbstzweifel

Erschöpfungszustand: Ursachen & Auslöser

Es gibt sehr viele mögliche Gründe für eine Erschöpfung. nicht selten spielen viele der folgenden Faktoren eine Rolle und verstärken sich gegenseitig:

  • Mehrfachbelastung/ Dauerstress (Mütter, Job, Familie)
  • Krisenhafte Lebensphasen (z. B. Trauer, Trennung, Ängste, Geldsorgen)
  • Vitamin- und Nährstoffmangel (z. B. Eisenmangel, B-Vitamin-Mangel, Q10-Mangel)
  • Heuschnupfen, Allergien, Mastzellenaktivierung
  • Häufiger Schlafmangel/ gestörter Schlafrhythmus
  • ständige Schmerzen
  • Dysbiose Darm/ gestörtes Mikrobiom
  • Hormonelle Dysbalance (z. B. nach Geburt eines Kindes, Wechseljahre, Nebennierenschwäche)
  • Umweltgifte/ Schadstoffe
  • zu viel Alkohol, zu viel Koffein oder Taurin
  • Erkrankungen (z. B. Schilddrüsen-Unterfunktion oder chronische Entzündungen)
  • verschreibungspflichtige Medikamente (z. B. Antidepressiva, Schlaftabletten, Antihistaminika)

Dazu einige konkrete Beispiel aus meiner Praxis:

Wechseljahre: Erschöpfung durch hormonelle Veränderungen?

Erschöpfte Frau in den Wechseljahren am Schreibtisch. Sie kann sich nicht konzentrieren und ist mutlos, weil sie ihre Arbeit nicht erledigen kann
Ein chronischer Erschöpfungszustand kann sehr belasten

Die meisten Frauen in der Lebensmitte sind berufstätig! Während sie oft jahrelang zugunsten der Familie beruflich zurückgesteckt haben, möchten sie jetzt beruflich noch einmal richtig durchstarten. Sie suchen sich neue Herausforderungen in ihrem alten Beruf oder machen sich selbständig. 

In diese Zeit des Neubeginns fällt allerdings die Phase der hormonellen Umstellung: Die Hormonspiegel von beispielsweise Progesteron und Östrogen sinken. Mögliche Folgen: Ängste, innere Unruhe, geringere Ausdauer oder Hitzewallungen. 

Auch die Schilddrüse kann betroffen sein, da diese von Progesteron abhängig ist. Sinkt der Progesteron-Spiegel, kann es zu einer Schilddrüsen-Unterfunktion kommen. Diese kann neben starker Müdigkeit auch zu Symptomen wie Haarausfall oder Gewichtszunahme führen. 

Leider tragen diese hormonellen Veränderungen in den Wechseljahren dazu bei, dass neue Herausforderungen und Belastungen nicht mehr so gut weggesteckt werden können – unsere körperliche Leistungsfähigkeit sinkt und wir benötigen mehr Erholungsphasen.

Erschöpfung nach COVID-19

Viele Menschen berichten, dass sie – selbst bei mildem Verlauf- Wochen und Monate nach einer überstandenen Infektion noch völlig erschöpft sind. Diese Erschöpfungssymptome nach einer Virusinfektion sind nicht covidspezifisch. Sie können auch nach anderen Virusinfektionen auftreten. Dass Infektionen mit Viren Spuren im Körper hinterlassen können, ist bereits durch Erkrankungen wie Influenza oder Pfeiffer´sches Drüsenfieber (EBV) bekannt. Im Zusammenhang mit einer Covid-19 Infektion spricht man vom Long-Covid-Syndrom oder von Post-Covid-Fatigue. Häufige Folgen sind chronische Erschöpfung (CFS), eingeschränkte Belastbarkeit, Atemnot, Riech- und Geschmacksstörungen, chronische Schmerzzustände, depressive Verstimmungen oder vielfältige andere diffuse Symptome.

Was tun bei Erschöpfung?

Immer mehr Menschen sind von einem chronischen Erschöpfungszustand betroffen, der durch verschiedene, zum Teil ernsten, körperlichen und psychischen Grunderkrankungen ausgelöst werden kann. Daher sollte als erstes eine ärztliche Untersuchung erfolgen. Beispielsweise kann bei Hinweisen auf eine Schilddrüsen-Unterfunktion durch ein Blut- oder Speicheltest der Hormonstatus ermittelt werden. Erschöpfungsursachen spiegeln sich nämlich häufig in den Blutwerten wider. Ergänzend wird die Schilddrüse per Ultraschall untersucht. Die Ergebnisse können meist genaue Auskunft geben, so dass den Beschwerden dann gezielt entgegengewirkt werden kann.

Das heisst, bevor unterstützende oder begleitendende Massnahmen durchgeführt werden, ist zunächst der Ausschluss einer Allgemeinerkrankung notwendig. Ebenso wichtig ist die Abgrenzung zu schwerwiegenderen Erschöpfungszuständen wie dem Burn-Out-Syndrom, burnout ähnlichen Krankheiten, einer Depression, dem Chronic Fatigue-Syndrom (CFS), der Polymyalgie oder Myalgischer Enzephalomyelitis (ME).

Was hilft bei Erschöpfung ?

Frische Luft und leichte Bewegung

Regelmäßige Pausen einlegen

Sich Zeit lassen

Entspannungsrituale am Abend

Genügend Schlaf

Powernapping am Mittag

Ausreichend Trinken

Vitalstoff-reiches Essen

Gesunde Ernährung

Sich mit netten Menschen umgeben

Entspannungsübungen

Moderates Ausdauer- und Krafttraining

entspannende Ätherische Öle für Haut & Seele

Frau geht mit ihrem Hund spazieren. Das hilft gegen Erschoepfung und Stress. Und tut der Seele gut

Hausmittel gegen körperliche Erschöpfung

Manchmal lässt sich eine anhaltende Erschöpfung nicht allein mit Bewegung, gesunder Ernährung und Entspannung bewältigen. Dann können zusätzlich pflanzliche Heilmittel, Kräuter sowie bestimmte Vitamine und Mineralstoffe sinnvoll sein, um wieder zu Kräften zu kommen.

  • Ingwer: Ist mehr als nur eine köstliche Zutat im Essen. Er lindert einerseits körperliche Beschwerden wie Übelkeit und Schmerzen, andererseits weckt die scharfe Knolle dank ihrer Inhaltsstoffe Gingerol und Shogaol auch die Lebensgeister und Verdauungskräfte. Zudem ist die Wurzel reich an Eisen, Magnesium und Calcium sowie Vitamin C. Anwendungstipp: 1 Stück Ingwer in ein Glas mit heißem Wasser geben und langsam trinken. Allerdings: bei einem empfindlichen Magen mit Vorsicht geniessen oder ganz darauf verzichten
Ein Glas und eine Karaffe mit lauwarmen Zitronenwasser. Am morgen auf nüchternen Magen getrunken wirkt es lebend und aktiviert den Kreislauf. Rosmarin verstärkt die Wirkung. Zitronenwasser ist seit langem ein bewährtes Hausmittel gegen Erschöpfung und Antriebsschwäche
Bewährtes Hausmittel gegen Erschöpfung: Zitronenwasser mit Rosmarin
  • Morgens Zitronenwasser: Kaffee hat eine anregende Wirkung auf den Stoffwechsel, kann aber sehr viele Stresshormone ausschütten. Damit der Kreislauf auch ohne Koffein in Schwung kommt, probiere stattdessen einmal ein Glas lauwarmes Zitronenwasser auf nüchteren Magen aus. Wenn Du zusätzlich etwas Rosmarin dazugibst, kannst Du die belebende und aktivierende Wirkung der ätherischen Öle des Rosmarins spüren. Das gibt Schwung für den Tag!
  • Hühnersuppe: Schon unsere Großmutter schätzte die Heilkraft einer frisch und liebevoll zubereiteten Hühnersuppe. Sie kann wahre Wunder bei Erschöpfung nach Infekten oder Erschöpfungszuständen bewirken. Außerdem spendet die gesunde Suppe dem Körper Flüssigkeit und wichtige Stoffe wie Vitamine, Zink und Eisen. Das  Immunsystem wird gestärkt und man kann wieder schneller auf die Beine kommen. 
  • Wildkräuter aus der Natur: Sie unterstützen die Ausscheidungsorgane und fördern den Abtransport von Giftstoffen über Darm und Blase. Sie aktivieren den Stoffwechsel, die Verdauung wird angeregt, die Leber und die Nierenfunktion wird unterstützt. Auch bei einer Frühjahrsmüdigkeit leisten sie wertvolle Hilfen. Eine Übersicht findest Du hier.
  • Baldrian, Melisse und Hopfen: Haben sich seit Generationen in der traditionellen Pflanzenheilkunde als sanfte Beruhigungsmittel bewährt. Als Tee genossen oder in Kapselform aus der Apotheke wird ihnen eine schlaffördernde und entspannende Wirkung zugeschrieben. 
  • Aromatherapie bei Erschöpfung: Ätherische Öle wie Lavendel, Holunder, Orange, Neroli wirken beruhigend, entspannend und lindern nervöse Reizbarkeit.  Anwendungstipp:  Orange und Neroli in die Handinnenflächen geben und tief einatmen. Wirkt belebend und verleiht gute Laune.
  • Lavendel am Abend in einem schönen Vollbad oder als Spray auf die Bettwäsche gesprüht: Wirkt beruhigend und entspannend und unterstützt einen erholsamen Schlaf
  • Tragant (Astragalus membranaceus) gilt seit langer Zeit in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) als klassisches Stärkungsmittel. Faszinierend dabei ist, dass sie immunmodulierend wirkt. Das heisst, sie kann sowohl ein schwaches Immunsystem anregen als auch eine überschießende Immunreaktionen dämpfen. Neben einer Vielzahl von Spurenelementen und Mineralien enthält die Pflanze aus der Mongolei Triterpensaponine.   Anwendungstipp: Das getrocknete Wurzelkraut kann man als Tee, Tinktur oder sogar als Suppe anwenden
  • Rhodiola rosea (Rosenwurz) ist seit langen in Skandinavien als Heilmittel bekannt. Auch bei uns wird er zunehmend bei stressbedingter geistiger oder körperlicher Erschöpfung eingesetzt. Er unterstützt die Stabilisierung des Nervensystems und trägt zur Stärkung der geistigen und körperlichen Leistungsfähigkeit bei.
  • Taigawurzel (sibirischer Ginseng) oder Eleutherococcus senticosus genannt, stammt aus einem riesigen Waldgebiet im Osten Russlands, der Taiga. Sie schenkt bei Erschöpfung neue Energie und frischen Schwung. Bei Ängsten und Kummer stärkt es die Widerstandsfähigkeit. So fällt es leichter, sich den täglichen Herausforderungen zu stellen und sich Veränderungen anzupassen. Sanft und kraftvoll zugleich.

Anwendungstipp: Adaptogene wie Taigawurzel, Rhodiola oder Tragant wirken effektiv als Kur und sollten daher nicht permanent eingenommen werden.

Quellen u.a.:

httpss://www.patienten-information.de/kurzinformationen/depression#

httpss://de.wikipedia.org/wiki/Chronisches_Ersch%C3%B6pfungssyndrom

httpss://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/psychiatrie-psychosomatik-psychotherapie/stoerungen-erkrankungen/burnout-syndrom/anzeichen-/-burnout-erleben/

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