Was macht eine Heilpraktiker:in bei Hautproblemen? Hilfreiche Tipps, Beispiele & konkrete Konzepte

Fühlst Du Dich unwohl in Deiner Haut? Juckt und brennt sie oder zeigen sich Rötungen, Ekzeme oder Pickel? Damit bist Du nicht allein! Immer mehr Menschen leiden an unterschiedlichen Hautveränderungen und Beschwerden. Dabei helfen können Heilpraktiker:innen, die spezialisiert auf Hautprobleme sind. Sie gehen ganzheitlich Ursachen und Zusammenhängen auf den Grund und erarbeiten ein individuelles Behandlungskonzept.

Hauterkrankungen nachhaltig entgegenwirken

Die Haut ist mit ihrer Fläche von 1,5 – 2 qm das größte Organ unseres Körpers und hat wichtige Funktionen. Sie dient nicht nur als Schutzschild gegen äußere Einflüsse, Schadstoffe, Hitze und Kälte sondern ist auch ein natürlicher Speicher für Nährstoffe und Wasser. Über sie scheidet der Körper viele Stoffwechsel- und Abbauprodukte aus.

Immer mehr Menschen leiden unter einer sensibel gewordenen Haut oder Hauterkrankungen.

Die Ursachen sind dabei vielfältig und es kommen außer der genetischen Veranlagung auch viele weitere Faktoren in Frage, wie z. B. Unverträglichkeiten, Allergien, hormonelle Beschwerden und vieles mehr. Auch Stress und die Psyche können eine wichtige Rolle spielen.

Die Haut ist aber mehr als nur eine Schutzhülle um unser Innerstes. Sie ist Abgrenzung nach außen und zugleich auch sichtbarer Spiegel der Seele. Vieles was unterdrückt wird, tritt über die Haut nach aussen. Aus naturheilkundlicher Sicht geht man davon aus, dass unser Körper sich von innen nach außen ausheilt.

Schon Hippokrates und Paracelsus brachten Hautprobleme mit krankhaften innerlichen Prozessen in Verbindung. Damals bereits angewandte Heilmittel, wie zum Beispiel der Schwefel, werden nach wie vor in ganzheitlichen Therapien erfolgreich verwendet.

So segensreich Medikamente oder cortisonhaltige Salben im akuten Krankheitsfall sind, tragen sie nicht immer zu einer dauerhaften Lösung der Hauterkrankungen bei. Die Beschwerden werden häufig nicht ausgeheilt, sondern sie werden lediglich „im Zaum gehalten“.  Der Organismus muss sich dann über kurz oder lang ein anderes Ventil nach außen suchen.

Individuelle ganzheitliche Untersuchung

Die Naturheilkunde betrachtet die Haut nicht als isoliertes Organ und Hauterkrankungen nicht nur als rein lokale Geschehen. Erkrankungen und Störungen der Haut und ihrer Anhangsorgane deuten vielmehr auf hautferne Störungen des Körperstoffwechsels hin. Sie berücksichtigt zum Beispiel bei Hautproblemen nicht nur den Hautstoffwechsel, sondern auch die inneren Körperabläufe. 

Hauterkrankungen stehen häufig in Verbindung mit inneren Prozessen – physisch, aber auch seelisch – die sich dann über sensible Haut, Flecken, Exzeme, Juckreiz, Schuppenflechte und Co. zeigen können.

Die Haut wird dann als Regulationsorgan für Entgiftungs- und Ausleitungsprozesse helfend eingesetzt. Das kann sich dann leider in Form von Rötungen, Nesselsucht, Juckreiz oder Pusteln zeigen.

Das kann bei jedem Menschen völlig verschiede Ausprägungen annehmen und an unterschiedlichen Körperstellen ausbrechen – je nach Konstitution, Vorerkrankungen oder Lifestyle.

Daher wird in einer ganzheitlichen Heilpraxis jede Patientin und jeder Patient ganz individuell untersucht, um den Ursachen der Hautprobleme auf den Grund zu gehen und sich ein genaues Bild vom Krankheitsprozess zu machen. 

Wie kann eine Diagnostik in einer Naturheilpraxis für Hautprobleme ablaufen ?

  • Patient:in füllt vorab einen ausführlichen Fragebogen aus
  • persönliche Anamnese (Krankengeschichte, persönliche Situation)
  • Analyse der bisherigen Ernährung
  • akute Beschwerden und chronische Erkrankungen
  • Stress, Schlafprobleme
  • schulmedizinische Befunde und
  • ganzheitliche Diagnostik
  • Auswertung von Stuhlproben, Hormonstatus, Mineralstoffanalysen und ggf. weiteren Laboruntersuchungen
  • Face Mapping
  • TMC (Traditionelle Chinesische Medizin), Pflanzenheilkunde
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Heilpraktikerin für Hautprobleme: Meine ganzheitlichen Therapie-Konzepte bei Hautveränderungen

Um Hautveränderungen nachhaltig zu verbessern, werden bei einer ganzheitlichen Therapie Hauterkrankungen nicht nur als rein lokale Geschehen betrachtet. Vielmehr werden nicht nur der Hautstoffwechsel, sondern auch innere Körperabläufe berücksichtigt.

Häufig stecken nämlich Darmprobleme, unerkannte Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten, Erschöpfung, Hormonelle Dysbalancen oder auch eine hohe psychische Belastung hinter den Hautproblemen. Stress, Ängste oder Umweltbelastungen/Giftstoffe können eine erhebliche Rolle bei den Hautproblemen spielen.

Dazu 2 Beispiele aus meiner naturheilkundlichen Praxis:

1. Zusammenhang gesunder Darm und gesunde Haut am Beispiel Akne 

Junge Frau mit starker Akne

Haut und Darm sind bereits vor unserer Geburt eng miteinander verbunden – sie gehen beide aus derselben embryonalen Schicht hervor. Beide Organe besitzen große Oberflächen, in denen Nervenzellen, Lymphbahnen, Blutgefäße und das Immunsystem eng miteinander verbunden sind. 

Obwohl noch nicht sämtliche Zusammenhänge geklärt sind, scheint insbesondere das Immunsystem Haut und Darmschleimhaut zur Darm-Haut-Achse zu verbinden. Wesentlich dabei ist die ein bis zwei Kilogramm schwere Darmflora, die – wenn sie in Balance ist – für eine reibungslose Verdauung sorgt. Ebenso steht sie in ständiger Wechselwirkung mit den Immunzellen, die die Bildung von Abwehrstoffen anregt. Ein Immuntraining, das nicht nur dem Darm sondern auch der Haut zugute kommt.

Ist diese geniale, aber auch anfällige Symbiose gestört, kann es zu Problemen bei der Aufnahme wertvoller Nährstoffe kommen. 

Ungesunde Darmbakterien wie Histaminbildner, Entzündungsverursacher, Clostridien und Pilze können sich vermehren, Giftstoffe produzieren und die Leber belasten. 

Das bringt nicht nur die Verdauung aus dem Gleichgewicht sondern kann auch die Haut negativ beeinflussen. Hautunreinheiten wie Pickel, Akne und Pusteln sowie Allergien werden daher mit einem gestörten Mikrobiom (Darmflora) in Verbindung gebracht.

Für viele Akne-Patienten ist das auch nachvollziehbar, denn sie leiden viel häufiger auch unter Problemen mit dem Darm wie Durchfall, Verstopfung, Blähungen, Mundgeruch oder Sodbrennen.

2. Heilpraktiker Haut: Neurodermitis in der Praxis alternativ behandeln

Patient mit Neurodermitis kratzt sich wegen Juckreiz

Neurodermitis oder atopisches Ekzem ist eine häufige Hautkrankheit mit juckenden und schuppenden, z. T. sogar nässenden Hautrötungen. Immer mehr Menschen, vor allem sehr viele Babys und Kleinkinder leiden darunter.

Dieses häufige Leiden gehört zu den Erkrankungen des sog. allergischen Formenkreis. Es gibt aber auch genetische, entzündliche und psychoemotionale Faktoren, die zur Entwicklung einer Neurodermitis führen können. Typische Hautsymptome sind rote, schuppige und teilweise auch nässende Ekzeme mit extrem starkem Juckreiz. Häufige Lokalisation sind die Ellenbogengelenkbeugen, Hände oder auch der Kopf.

Die Erkrankung verläuft oft schubweise und kann durch psychische Beschwerden (z. B. Anspannung, Kummer, Stress, Schlafstörungen) verschlechtert werden. Vor allem nachts ist der Juckreiz häufig am schlimmsten, so dass auch Schlafprobleme auftreten können und manche Patient:Innen sich sogar blutig kratzen.

Eine konventionelle Behandlung in der Medizin kann im akuten Schub schnell helfen. Sie besteht in der Regel aus einer Unterdrückung der Hautreaktion, bei der Cortison-haltige Salben verwendet werden. Zusätzlich werden bei allergischer Ursache das konsequente Meiden der Allergene oder eine sogenannte Desensibilisierung (spezifische Immuntherapie) empfohlen.

Neurodermitis: Behandlung in der Naturheilkunde

Eine ganzheitliche Diagnostik und Therapie berücksichtigt zusätzlich: 

  1. Darmflora, heute auch Mikrobiom genannt. Diese und Entzündungs- bzw. Immunmarker können durch eine Untersuchung des Stuhls untersucht werden. Aufgrund der Labor-Ergebnisse erfolgt eine individuelle „Darmsanierung“. Ein wesentlicher Schritt in der ganzheitlichen Therapie, denn im Darm sitzen 70% der Immunzellen des Körpers. Eine Fehlregulation des Immunsystems ist ein häufiger Auslöser von Hautekzemen. Eine nachhaltige Regulation der Darmflora und des Darm-Immunsystem kann häufig zu einer Linderung oder zu einem Abheilen der Neurodermitis beitragen. 
  2. Nahrungsmittel bzw. das Fehlen bestimmter Vitamine, Fettsäuren oder Mineralien in der Ernährung scheinen auch ein wichtiger Einflussfaktor zu sein. Es hat sich gezeigt, daß Patient:Innen mit entzündlichen Hauterkrankungen durch die Supplementierung mangelnder Vitamine und Nährstoffe in der richtigen Dosierung geholfen werden kann. Dafür werden in der Praxis häufig folgende Labor-Werte bestimmt:
  • Vitamin D
  • Fettsäuren (u.a. Omega 3-Fettsäuren, Gamma-Linolensäure)
  • Marker für Oxidativen Stress
  • Mineralstoffe: Zink, Selen etc.
  • B-Vitamine

3. Übersäuerung: Eine Regulation des Säure-Basen-Haushaltes hat einen sehr positiven Einfluss auf Neurodermitis, Psoriasis und andere Hautveränderungen.

4. Berücksichtigung der Psyche: Die meisten Neurodermitis Betroffenen machen die leidige Erfahrung, dass sich Ihre Beschwerden bei Stress, Angst oder Sorge verschlimmern. Dann werden die Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin in erhöhtem Maße produziert. Wenn Patienten dann noch langfristig schweren psychischen Strapazen ausgeliefert sind, kann der Körper evtl. nicht mehr genug des Stresshormons Cortisol produzieren, um die Entzündung im Zaum zu halten. Folge kann dann eine Verschlimmerung der Krankheit sein, ein Abheilen ist in dieser Phase schwer möglich.

Fazit: Können Heilpraktiker:Innen bei Hautproblemen helfen?

Ja! Aus meiner Erfahrung als Heilpraktikerin ist es wichtig, bei Hautproblemen Bewältigungsstrategien zu entwickeln und an den Symptomen und Ursachen der Hautveränderungen zu arbeiten. Da die Behandlung in einer Heilpraxis in der Regel von Patientin und Patient selbst bezahlt wird (private Kassen und Zusatzversicherungen für Heilpraktiker übernehmen häufig die Kosten) steht dem Therapeuten ausreichend Zeit zur Verfügung. Eine sorgsame und umfassende Untersuchung, Diagnose und Behandlung der Haut ist daher möglich. Auch kann eine ganzheitliche Hautberatung hilfreich sein. Diese geht über die  klassische Hautberatung hinaus. Hierbei werden die Ursachen von Hautveränderungen beleuchtet und die Entstehung von Hautproblemen untersucht. So können Heilpraktiker:Innen den Anstoß zur Lösung der Hautbeschwerden geben und mit den Methoden der Naturheilkunde eine Besserung der Symptome nachhaltig unterstützen.

Bewährte Therapien in der ganzheitlichen Praxis bei Heilpraktikerin und Heilpraktiker für Haut sind:

Therapeut behandelt mit Fußreflexzonen Massage

Hautgesundheit von außen: Personalisierter Hautpflege-Plan für ein gepflegtes & schönes Hautbild. Sinnvolle Hilfen für eine Hautpflege-Routine, Gesundheit & Ausstrahlung.

Ernährungsberatung: Vermeiden von unverträglichen und entzündungsfördernden Nahrungsmitteln

Analyse der bisherigen täglichen Gewohnheiten: Kleidung, Waschmittel, Bettwäsche, Handtücher etc.

Regulation eines zu hohen Insulinspiegels

Ordnungstherapie: Stress-Reduktion zum Abbau von Stresshormonen

Vitamin- und Nähstoffversorgung optimieren

Regulation des Säure-Basen-Haushaltes

Lokale Therapien: Schüßler-Salze bzw. -Salben

Akupunktur

Homöopathie

Fußreflexzonen Massage

Hautpflege-Beratung

Ganzheitliche Gesundheitsberatung

Zusammenarbeit mit Kosmetiker:In zum Ausreinigen der Haut

und weitere naturheilkundliche Methoden

Quellen:

heilpraxisnet.de: Hautprobleme – Ursachen, Anwendungen und Therapie

bdh-online: Akne (Akne vulgaris)

phytodoc.de: Neurodermitis

hautinfo.at: Neurodermitis ganzheitlich behandeln

1 reply on “Was macht eine Heilpraktiker:in bei Hautproblemen? Hilfreiche Tipps, Beispiele & konkrete Konzepte”

  • Danke für die Aufklärung, wie eine mögliche Diagnostik ablaufen kann! Ich habe ebenfalls Hautprobleme und möchte mich diesbezüglich untersuchen lassen. Hoffentlich kann mir dabei ein Heilpraktiker weiterhelfen.

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