Übersäuerung im Gesicht & Körper: Symptome, Ursachen & Hilfe

Junge Frau, die an einer Übersäuerung leidet. Man sieht ihr Gesicht und ihre Hände. Symptome und Folgen einer Übersäuerung können sein: Müdigkeit, Unausgeglichenheit, Nervosität, Hautprobleme,Juckreiz Unruhezustände, geringe Belastbarkeit. Messen kann man eine Übersäuerung zum Beispiel durch den pH-Wert Muskel- und Gelenkbeschwerden. mangelnde Spannkraft von Bindegewebe und Haut

Übersäuerung ist ein häufig unterschätztes Problem, das viele Menschen betrifft. Als Heilpraktikerin sehe ich oft die Anzeichen, wie sich ein unausgeglichener Säure-Basen-Haushalt negativ auf unsere Haut im Gesicht und am Körper auswirkt. In diesem Artikel beschreibe ich, wie Du anhand der Symptome erkennen kannst, ob Du übersäuert bist, welche Hautprobleme auftreten und wie Du effektiv mit unkomplizierten Tipps und nachhaltiger Hilfe aus der Naturheilkunde gegensteuern kannst.

Säure-Basen-Haushalt: Was ist das überhaupt?

Bevor wir die Symptome einer Übersäuerung besprechen, ist es wichtig zu verstehen, was der Säure-Basen-Haushalt ist und welche Bedeutung er hat. Der Säure-Basen-Haushalt ist ein physiologischer Regelkreis, der dafür sorgt, dass der pH-Wert des Blutes konstant zwischen 7,35 und 7,45 bleibt. Ein ausgeglichener Säure-Basen-Haushalt ist essenziell für die Gesundheit, da er sich positiv auf den gesamten Körper auswirkt. Unser Körper ist im Gleichgewicht, wenn sich Säuren und Basen in Balance befinden. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf das allgemeine Wohlbefinden, sondern auch auf unsere Hautgesundheit. Ein ausgeglichener Säure-Basen-Haushalt ist wichtig, um vorzeitige Hautalterung zu verhindern.

Wie merkst du, dass dein Körper übersäuert ist?

Dein Körper zeigt Übersäuerung durch verschiedene Signale an. Häufige Anzeichen sind:

Müdigkeit
Nervosität
Sodbrennen oder saures Aufstossen
Verdauungsprobleme
Schmerzen in den Gelenken oder im Wirbelsäulenbereich
Muskelverspannungen oder -verkrampfungen
Kopfschmerzen
Unkonzentriertheit
Depressive Verstimmung
Hautveränderungen
Bei Frauen ist eine übersäuerte Körperumgebung oft durch verstärkte Menstruationsbeschwerden erkennbar.

Übersäuerung: Warum jetzt Hautprobleme entstehen können

Kommen wir nun zu den negativen Auswirkungen auf die Haut: Was macht eine Übersäuerung mit unserer Haut? Die Haut hat im gesunden Zustand ein leicht sauren pH-Wert um 5,5. Dieser schützt uns vor Viren, Bakterien, Umwelteinflüssen, Schadstoffen, aber auch vor einer Austrocknung der Gesichtshaut. Lunge, Darm und Nieren sind normalerweise die Organe, die die beim Stoffwechsel entstehende Säuren aus unserem Körper abtransportieren. Sind diese Ausscheidungssysteme überlastet, muss die Haut bei der Ausleitung mithelfen. Durch die Übersäuerung verändert sich der pH-Wert des Säure-Schutz-Mantels unserer Haut. Das schwächt deren natürlichen Barriereschutz. Folgende Hautveränderungen sind oftmals die ersten sichtbaren Anzeichen für eine chronische Übersäuerung:

Wie sieht die Gesichtshaut bei Übersäuerung aus?

Feuchtigkeitsverlust, fahle Gesichtshaut
geschädigte Hautbarriere & vorzeitige Hautalterung
Haarausfall, trockene & spröde Haut, Falten
schlaffes Bindegewebe & Cellulite (Orangenhaut)
Pickel & Hautrötungen, unreine Haut
Schuppige Haut, Reizungen und Entzündungen
Kollagen- und Elastin-Bildung ist beeinträchtigt

Kollagen und Elastin sind wichtige Proteine, die wir für eine pralle und straffe Haut brauchen. Eine gestörte Hautbarriere fördert die Faltenbildung und lässt die Haut alt erscheinen. Hinter Akne verbirgt sich oft eine Übersäuerung. Diese sogenannte Azidose führt zur vermehrten Hornhautbildung, der Talg kann nicht mehr richtig abfließen, die Poren verstopfen und können sich entzünden.

Inhalt

Ursachen einer Übersäuerung

Bei einem gestörten Säure-Basen-Haushalt denken wir vor allem an die Ernährung. Häufig wird jedoch ein wesentlicher Auslöser vergessen: Stress! Dieser spielt bei fast 70 Prozent aller Krankheiten eine entscheidende Rolle. Auch bei der Übersäuerung. Denn Stress löst in unserem Stoffwechsel eine Verkettung ungünstiger Folgeerscheinungen aus. Der Anstieg des Stresshormons Cortisol kann zum Beispiel den Blutzuckerspiegel durcheinanderbringen, was oft zu anschliessenden Heisshungerattacken führt. Wenn die dann zugeführte Energie nicht verbraucht wird, kann dies zu Übersäuerung führen. Weitere mögliche Ursachen einer chronischen Übersäuerung:

zu wenig basenbildende Lebensmittel
zu flache Atmung
zuviel säurebildende Lebensmittel
phosphalthaltige Softdrinks – vor allem Cola (auch Diät-Cola)
Konservierungs-, Farb-, Süssstoffe
Zu viel Sport
Schlafmangel
Dauerstress, fehlende Work-Life-Balance

Bild zeigt die Heilpraktiekerin Birgit Hentzler-Liepe bei der Anwendung von Urin Teststreifen zur Überprüfung des pH-Wertes. Das dient der Diagnose einer Übersäuerung. Ein optimaler Säure-Basen-Haushalt schützt vor Hautproblemen,Krankheiten und vorzeitiger Hautalterung — Säure-Basen-Haushalt überprüfen? Teststreifen helfen

Wie kannst Du testen, ob Du übersäuert bist?

Wenn Du Deinen Säure-Basen-Haushalt ohne großen Aufwand überprüfen möchtest und wissen willst, ob Du „übersäuert“ bist, kannst Du das mithilfe eines Urin-Tests herausfinden. Du benötigst dafür Teststreifen (pH-Indikatorpapier) oder Urin-pH-Stäbchen aus der Apotheke.

Aber Achtung – einmal messen reicht nicht aus. Da sich der Säuregehalt unseres Körpers im Laufe des Tages verändert, ist eine Messung alleine noch nicht aussagefähig. Der gesunde Körper scheidet am Tag basische Stoffe aus, um sich selbst zu reinigen. Das geschieht ungefähr um 10 Uhr, 16 Uhr, 22 Uhr und 4 Uhr. In den vier „Basenfluten-Zeiten“ sollte sich der Wert bei pH 8 bis 9 bewegen.

Durchführung:

Urin-Messung: vor dem Frühstück
Urin-Messung: etwa eine Stunde nach dem Frühstück
Urin-Messung: kurz vor dem Mittagessen
Urin-Messung : etwa eine Stunde nach dem Mittagessen
Urin-Messung: vor dem Schlafen

Auswertung: Der Morgenurin liegt meist im sauren (ca. 6,5) Bereich, da der Körper nachts verstärkt Säuren ausscheidet. Nach einer Mahlzeit gibt es beim gesunden Menschen zur Einleitung der Verdauung eine regelrechte Basenflut. Daher sollte der Urin tagsüber eher basisch sein (ca. 7,5). Ein dauerhaft saurer pH-Wert bei allem Messungen deutet auf eine Übersäuerung hin.

Wie sieht die Zunge bei Übersäuerung aus?

Eine übersäuerte Zunge zeigt sich oft durch einen weißen oder gelblichen Belag. Sie kann auch gerötet und empfindlich sein. Risse und ein brennendes Gefühl sind ebenfalls häufig. Diese Veränderungen sind Zeichen dafür, dass Dein Verdauungstrakt mit der Säurebelastung kämpft.

Welche Krankheiten können durch Übersäuerung entstehen?

Chronische Übersäuerung kann zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen. Dazu gehören Osteoporose, Arthrose und Nierenerkrankungen. Auch Herz-Kreislauf-Probleme und Diabetes werden mit Übersäuerung in Verbindung gebracht. Die erhöhte Säurelast kann zudem Dein Immunsystem schwächen und das Risiko für Infektionen erhöhen.

Auf dem Bild sieht man einen Teller voller Wildkräutern Gewürze und Heilpflanzen. Zu sehen sind Löwenzahn, Giersch, Borretsch,Salbei, Taubnessel, Oregano, Schalotten, Rotklee und Minze. Daneben steht ein Zitronenwasser. Alles trägt in der täglichen Ernährung dazu bei, deiner Übersäuerung entgegen zu wirken und den Säure-Basen-Haushalt wieder herzustellen. Basische Kräuter sind ein wichtiger Bestandteil der basischen Ernährung. — Säure-Basen-Haushalt ausgleichen? Entsäuernde Kräuter und Wildpflanzen helfen

Säure-Basen-Haushalt ausgleichen: Wie Du Deinen Körper am besten entsäuern kannst

Was kannst Du nun gegen eine Übersäuerung tun:

Tiefe Atmung: Die Lunge sorgt kurzfristig für einen stabilen pH-Wert im Blut über die Atmung. So kann der Körper durch die verstärkte Abatmung von Kohlendioxid den Säure–Basen–Haushalt regulieren.
Stress Reduktion
Um Deinen Körper zu entsäuern, solltest Du in Deine Ernährung basische Lebensmittel integrieren. Obst und Gemüse, besonders Blattgemüse, Wildkräuter und Küchenkräuter werden basisch verstoffwechselt.
Was sind basische Lebensmittel? Sie verfügen über Mineralstoffe, die sich basisch auf unseren Stoffwechsel auswirken. Zu den basenbildenden Mineralstoffen zählen vor allem: Kalium, Magnesium, Calcium und Natrium. Nahrungsmittel, die reich an diesen Mineralstoffen sind, wirken sich basisch auf unseren Stoffwechsel aus. Sie wirken als Puffersystem im Stoffwechsel, da sie die vorhandenen Säuren neutralisieren, das heisst puffern können!
Trinke ausreichend Wasser, damit die Säure gebunden und über die Nieren ausgeschieden werden können.
Ausreichend Schlaf! Schlafmangel ist ein riesiger Stressfaktor – Stress & Erschöpfung sorgen wiederum zusätzlich für eine chronische Übersäuerung.
Starte Deinen Tag mit Zitronenwasser. Aber aufgepasst: die enthaltene Zitronensäure kann bei Menschen mit empfindlichen Magen für Reizungen sorgen. Auch greift sie den Zahnschmelz an. Hier kannst Du die Vor- und Nachteile von Zitronenwasser nachlesen und wie Du es optimal für Deine Gesundheit nutzen kannst.

Tipps für eine basische Ernährung und Lebensweise

Ernährung: Integriere basische Lebensmittel wie Spinat, Brokkoli und Zitronenwasser in Deine Ernährung. Reduziere saure Lebensmittel wie Fleisch, Milchprodukte, Zucker und verarbeitete Produkte oder sorge für basische Puffer.
Hydration: Trinke täglich mindestens 2 Liter Wasser, um die Ausscheidung von Säuren zu unterstützen.
Bewegung: Regelmäßige Bewegung hilft, den Stoffwechsel anzukurbeln und Säuren über die Haut auszuscheiden.
Stressmanagement: Techniken wie Yoga, Meditation, Pranayama-Atmung und ausreichend Schlaf reduzieren Stress, der zur Übersäuerung beitragen kann.
Naturheilmittel: Basenbäder und basische Tees können zusätzlich unterstützen.

Fazit: Gesunde Haut trotz Übersäuerung

Übersäuerung kann weitreichende Folgen für Haut und Gesundheit haben. Eine bewusste Ernährung, ausreichend Bewegung und effektives Stressmanagement sind entscheidend, um den Säure-Basen-Haushalt im Gleichgewicht zu halten. Mit diesen Tipps und einer basischen Lebensweise kannst Du Deine Hautgesundheit und Dein allgemeines Wohlbefinden deutlich verbessern. Achte auf Symptome und Signale Deines Körpers und handle frühzeitig, um chronischen Beschwerden vorzubeugen.